Die Magnetisiervorrichtung (Spule) wird in der Regel immer speziell für die Aufgabenstellung des Kunden und des Produktes ausgelegt.
Im einfachsten Fall werden für eine axiale Spule nur die notwendigen Parameter für die Dimensionen des Bauteils errechnet, und die Vorrichtung kann nach Standardverfahren konstruiert und gefertigt werden.
Für schwierigere Aufgabenstellungen sind aufwändige FEM Berechnungen unter Berücksichtigung von Wirbelstromverlusten, gepaart mit mehrpoligen Magnetstrukturen erforderlich.
Oftmals werden die Feldverläufe und die Feldstärken schon im Angebotsstadium durch FEM Berechnungen validiert. Dies erspart Ihnen gerade bei nicht trivialen Einzelkonstruktionen böse Überraschungen. Und wir können bei Auftragsannahme das magnetische Resultat garantieren.
Technisch wird das Magnetfeld in allen Fällen durch einen schnellen Impulsstrom erzeugt. Die verwendeten Ströme liegen in der Größenordnung zwischen 1 kA und 50 kA. Die Impulsdauer liegt je nach Anwendung zwischen 50 µsec und 250 msec.
Ein Hauptaspekt bezüglich der Taktzeit und der Lebensdauer von Magnetisiervorrichtungen ist die Erwärmung durch die hohen erforderlichen Energien. Unsere Magnetisiervorrichtungen werden meist durch Luft gekühlt. Das erforderliche Luftvolumen wird durch einen Seitenkanalverdichter gefördert. Bei besonderem Bedarf wird auch eine Wasserkühlung eingesetzt.
Wir geben Ihnen einige Beispiele aus früheren Projekten
Vorrichtung für mehrpolige permanenterregte Motoren
Vorrichtungen für die Rotoren permanenterregter Elektromotoren werden in der Regel mit einem Eisenrückschluss ausgeführt.
Die Magnetisierung erfolgt meist am Rotorumfang. Die Rotoren können dabei mit einer linearen oder anderen Polschrägung ausgeführt sein. Die Magnete können auf der Rotoroberfläche sitzen oder im Rotorblech vergraben sein.
Die Magnetisierung kann aber auch mehrpolig axial (Scheibenläufermotoren) oder von innen erfolgen (Außenläufer).
Der Einsatz reicht von Kleinstmotoren mit 4 mm Rotordurchmesser bis zu Antriebsmotoren für Elektro- und Hybridfahrzeuge und Flugtaxis.
Für noch größere Rotoren wie für Schiffsantriebe werden einzelne Pole magnetisiert.
Hier eine Übersicht über verschiedene Vorrichtungsgrößen.
Vorrichtung für die Magnetisierung von Lautsprechersystemen
Lautsprechersysteme werden entweder innerhalb einer axialen Vorrichtung oder, wie in diesem Beispiel, im Streufeld einer flachen Spulenanordnung magnetisiert. Wirbelstromeffekte müssen intensiv berücksichtigt werden, da diese das äußere Feld abschirmen und hohe Kräfte erzeugen können.
Vorrichtung für die Magnetisierung eines Weggebers für Automotivanwendungen
In dieser Vorrichtung werden gleichzeitig vier Systeme eines Wegsensors magnetisiert. Durch eine besondere Konstruktion werden die Trägerteile gegen parasitäre Magnetisierung abgeschirmt.
Die Magnetisiervorrichtungen sind in der automatischen Linie integriert. Die Taktzeit liegt bei etwa 5 sec pro Teil. Das Handlingsystem wird i.d.R. von Partnerfirmen projektiert.
Mehrpolige axiale Vorrichtungen
Mit diesen Vorrichtungen werden einseitig oder beidseitig mehrere Pole auf der Oberfläche (Stirnseite) magnetisiert.
Anwendungen sind Antriebe (Scheibenläufer), Sensoren und Positioniersysteme für Festplattenlaufwerke.
Meist handelt es sich um NdFeB Magnete. Besondere Anforderung ist häufig eine schmale Pollücke. Zum Erreichen von kurzen Taktzeiten können mehrere Nester dienen, in denen die Bauteile parallel magnetisiert werden.